Paul B. Preciado und die Politiken des Körpers

Lektüreseminar im Sommersemester 2024

Es ist wohl keine Übertreibung festzustellen, dass Paul B. Preciado zu den einflussreichsten Philosoph:innen des 21. Jahrhunderts gehört und aus den Feldern der Trans- und Queer Theory nicht wegzudenken ist. In den Gegenständen, die Preciado sich anschaut, und den Fragen, die Preciado sich stellt, drücken sich Denkweisen aus, die auch kulturwissenschaftlich exemplarisch sind. Im Zentrum von Preciados Denken steht dabei der Körper und dessen politisch-transformatives Potential. Durch Preciados Analysen von Macht, Geschlecht und Sexualität werden kulturell dominante »somapolitische Fiktionen« beschreibbar, die Preciado im Modus selbstexperimenteller Theoriebildung gleichzeitig mit eigenen, neuen Politiken des Körpers konfrontiert. Durch die gemeinsame Lektüre von Preciados Hauptwerk Testo Junkie und einigen weiteren einflussreichen Texten, wollen wir uns die Grundlagen von Preciados politischer Körpertheorie erarbeiten, uns mit den konkreten autotheoretischen Schreibweisen befassen, und die gegenwartsdiagnostischen Potentiale von Preciados Körper-Denken diskutieren.