Jacques Derrida, Grammatologie
In De la grammatologie (1967) entwickelt Jacques Derrida Grundzüge der »Dekonstruktion«. Im Nachhinein hat Derrida eingeräumt, dass ihn der Erfolg des Wortes »deconstruction« unangenehm berührt habe. Er selbst hatte es als eine Übersetzung von Heideggers Begriff der »Destruktion« (Sein und Zeit, § 6) eingeführt, um dessen bloß negativen Bedeutungsgehalt zu unterlaufen und so dem eigenen Vorhaben anzupassen. Es zielt auf die Klärung und Verstärkung einer geschichtlichen Bewegung ab, die den Horizont für seine Epoche, für sein Denken und Handeln bestimmt: die Dekonstruktion oder Erschütterung der Grundbegriffe des abendländischen, »logozentrischen« Denkens. Derrida geht es nicht um eine Zerstörung der Geschichte der Metaphysik, sondern um eine subversive Strategie des doppelten Schreibens und Lesens.